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Der Psychosaurus stellt sich vor:

Ich denke dichtend und wurde nicht das Opfer eines Biofanten. Diese außerirdischen Fanten reisen in der Dunkelheit illegal aus dem Weltraum ein und saugen mit ihren langen Rüsseln die Phantasie der Schlafenden aus deren Gehirn. Ich benutze nur widerstrebend Wörter, die andere schon im Mund gehabt haben. Das finde ich unhygienisch. Darum erfinde ich häufig neue Wörter, wodurch sich das Problem ergibt, dass mich keiner mehr versteht. Folglich muss ich wieder gebrauchte Wörter verwenden, die der deutsche Volksmund nur ungenau gebildet hat. Sprache kann sprechen, weil sie die allgemeinen Bilder des Daseins beherbergt. In der Sprache geht es hauptsächlich darum, den Bildern der Welt ein Zuhause zu geben. Tragisch ist es, wenn ein Mensch den Wörtern der Sprache folgt und dies dann für Denken hält. Wirkliches Denken formt aktiv die Sprache. Die Sprache ist das ICH eines Psychosaurus, sie ist sein Zentrum. In der Sprache lebt die Welt als Welt erst richtig auf, denn Sprechen heißt: Die Welt erschaffen. Im Anfang war das Wort!



Angsthase

Ein Angsthase ist auf dem Weg zum Osterhasen. Unterwegs wollte er seinen Onkel besuchen, doch der liegt wieder mal im Pfeffer. Der Angsthase ist kein Frosch, er stellt sich dem Affen, auch wenn der Affe ihn laust. Die Laus läuft dem Floh über die Leber. Der Hase hört diesen Floh husten, der nun mit Kanonen auf Spatzen schießt. Der Angsthase überwindet seinen inneren Schweinehund und macht den Floh daraufhin zur Schnecke. Auf der linken Seite sieht er einen Esel, dem es zu wohl ist. Der Esel geht mitten im Sommer aufs Eis. Das geht auf keine Kuhhaut, und die Hühner lachen über den Esel. Rechter Hand kriegt eine graue Maus die Motten, weil der Elch sie geknutscht hat. Die Mücken in der Luft sind an sich harmlos, wenn sie nicht zu Elefanten werden und sich im Porzellanladen wie solche benehmen. Herr Specht läuft wie ein Hase und führt seinen begossenen Pudel aus, damit dieser nicht in der Pfanne verrückt wird. Herr und Hund haben wohl einen Vogel, aber es kräht kein Hahn nach ihnen, denn dieser ist im Korb mit seinen Hennen. Auf seinem weiteren Weg findet der Angsthase einen Affenzahn, der keiner Fliege mehr etwas zuleide tut. Nun hat der Angsthase es geschafft, er ist beim Osterhasen angekommen.



Ein Gespräch

Maulwurf: Sag mal Psychosaurus, worum geht es in diesem Buch eigentlich?

Psychosaurus: In diesem Buch spricht die Sprache selbst. Und da die Sprache über alles redet, so hat dieses Buch jedes Thema.

Rabe: Der Text auf Seite 9 ist offenbar eine Sammlung von deuschen Redensarten, in denen nur Tiere sprechen.

Psychosaurus: Richtig! Und für Veganer gibt es in diesem Buch fleischfreie Bilder über Äpfel und Birnen. Deutsche Redensarten werden auf Obstniveau gebracht, und sie sind damit zu 100 % ökologisch kompostierbar.

Amsel: Nicht dass noch Gift im Kompost landet! Ich lese hier: „Apfel vergiftet!“ Was soll denn das für eine Redensart sein?

Psychosaurus: Das Original lautet: „Adel verpflichtet!“

Amsel: Ach so! Da kommt aber keine Sau drauf!

Sau: Ich protestiere entschieden gegen die Diskriminierung von Schweinen.

Hirsch: Wer kommt denn auf die Idee, Obst sprechen zu lassen?

Psychosaurus: Die Idee hatte Oliver, der Freund von Carsten.

Maulwurf: Den kannte ich gut. Auch er war ein Maulwurf.

Ente: Warum redest du in der Vergangenheit?

Maulwurf: Oliver ist 2016 gestorben.

Psychosaurus: In den neunziger Jahren haben Oliver und Carsten gemeinsam Buchstaben zusammengefügt. Heraus kamen Texte wie diese:

''Als Hilde an diesem Abend nach Hause fährt, prasseln ihr Kirschen aufs Gemüt. Der Herr von Eben, der fraktal zu ihr an die Bar herüber gesattelt kam, knistert noch in ihrem Gebälk. Was hätte sie tun sollen? Er hatte ihr Fahrrad geklaut! Mit was war sie also unterwegs? Als sie an sich herunterschaut stellt sie vier Beine fest: Not macht trügerisch. Sie wischt sich den Kirschsaft ab, der aus ihren Mundwinkeln dringt und gewinnt langsam ihre Fassung wieder. Sie war zu wild gewesen. Nächstes Mal würde sie kleiner kreisen.''

Kichermaus: Ich frag mich jetzt wirklich, ob das große Literatur ist.

Kicher!!

Wolf: Die anderen Texte im Buch sind aber vom Carsten, oder?

Psychosaurus: Sicher! Die Bilder sind auch vom Carsten mit Buntstiften gezeichnet.

Ente: Mal eine persönliche Frage: Wo ist der Unterschied zwischen dem Psychosaurus und dem Carsten?

Psychosaurus: Darüber möchte ich nicht reden,

das Thema belastet mich total.

Ente: Is gebongt, Alter!

Kichermaus: Falls ich dem Carsten mal schreiben will, hat der auch ein Online oder so?

Psychosaurus: Im Moment hat der die Mail-Adresse

carsten-stemm@web.de und ein eigenes Online hat er auch.

Werwolf: Sunt reprimat de această carte!

Kichermaus: Ich verstehe kein Wort, nicht mal Bahnhof.

Rabe: Man muss nicht alles verstehen. Es reicht manchmal, sich von den Worten durchs Irrationale tragen zu lassen.



Detlef Doppeldoid

Detlef Doppeldoid kann mit beiden Gehirnhälften nicht ordnungsgemäß denken. Detlef denkt schneller als das Licht, was zu Raum-Zeit-Verquellungen seiner Logosphäre führt. Dann vertauscht er rechts mit links, rein mit raus, und brutto mit netto. Er weiß nicht, ob man in ein Zimmer hineingeht oder herausgeht. Es steht schlimm um Detlef Doppeldoid: Neulich hielt er Leute für Menschen. Detlef kann sich auch nicht merken den Unterschied zwischen Albert Einstein und Konrad Adenauer. Detlef fragt sich: Sind ''dasselbe'' und ''das Gleiche'' nicht dasselbe? Manchmal macht Herr Doppeldoid auch lagesthenische Rechtschreibfehler. Wenn er völlig verwirrt ist, dann erinnert sich Detlef sogar an die Zukunft.



Detlef sagt:

''Immer wenn ich nicht mehr weiß, wer ich bin, dann schaue ich in meinen Personalausweis: Dort habe ich auch eine eigene Nummer; eine Nummer, ganz für mich alleine, nur für mich. Einmalig und unverwechselbar. Der Staat hat mich lieb. Doch bringt mich das weiter? Wer steckt hinter dem Namen Detlef Doppeldoid? Und was beweist schon so eine kleine Karte aus Plastik? Plastikkarten kann man leicht fälschen. Man kann heute alles fälschen. Sogar eine Identität kann man fälschen. Mir wird ganz blümerant.''



Sprechhase

Den Hasen, der sprechen kann, den nennt man den Sprechhasen. Der Sprechhase isst beim Sprechen und spricht beim Knabbern. Wortwurzeln sind ihm nicht unbekannt. Gerade verzehrt er die Liebe. Liebe ist ihm nur ein Wort, mampf, mampf. Liebe kann man essen, ohne zu fressen, das ist Sprechhasenweisheit.



Es gibt Enten!

Der Biologe interessiert sich für die Federn der Enten, der Ontologe interessiert sich für das Sein der Enten. Wer gibt die Enten? Antwort: Das 'Es'. 'Es' und Geben ergeben ergiebig das Sein. Man könnte die Frage auch alternativ wie folgt beantworten: Die Evolution gibt Enten, die Enteneier geben Enten, der Entensex gibt Enten, Gott gibt Enten. Es regnet. Eigentlich müsste man sagen: Die Wolke regnet. Diesem 'Es' ist nicht mal Gott gewachsen, denn es heißt: Es gibt einen Gott. Das wiederum heißt: Das 'Es' ist größer als Gott. Eine andere Schlussfolgerung wäre: Das 'Es' ist der eigentliche Gott, der Gott erst gibt. Es gibt Enten. Man sagt nicht: Es nimmt Enten. Geben ist seliger als Nehmen. Geben ist wohl auch ontologischer als Nehmen. Das 'Es' ist so unklar, dass man seinen Nebel nicht mehr sehen kann. Das hat zum Ergebnis: Man denkt gar nicht mehr darüber nach, wo die Enten eigentlich herkommen. Das 'Es' ist trügerisch. Es gaukelt uns Wissen vor. Wenn wir nicht mehr wissen, dass die Wolke regnet,

dann regnet 'Es'. Auch die Verneinung gibt das 'Es': ''Es gibt keine Elwetritsche!'' Wer kann bloß dieses 'Es' sein, das fähig ist, diese Nichtenten zu geben?



Goldmarie und Pechmarie

Es war einmal eine Motivationstrainerin, die hatte zwei Töchter, die beide Marie hießen. Die eine war fleißig, die andere faul. Eines Tages kam die Fleißige an einen Brunnen, auf dem stand:



''Kein Trinkwasser!''



''Das steht da nur aus rechtlichen Gründen'', dachte sich die Durstige. Das Mädchen trank von dem Wasser und fiel aus Versehen in den Brunnen hinein, woraufhin sie ihr Bewusstsein verlor. Irgendwann erwachte sie wieder in einer ihr völlig unbekannten Gegend.

Am Fenster eines sanierungsbedürftigen Hauses stand eine alte Frau und schüttelte ihr Kopfkissen aus. Frau Holle, so hieß nämlich die Mieterin, sagte zu dem Mädchen: ''Kompetente Seniorenpflegerinnen wie du sind heute selten, bei mir gibt's viel Arbeit.'' Und weil die Fleißige so arbeitsgeil war, machte sie der Frau Holle den Haushalt.

Nach einiger Zeit bekam das Mädchen jedoch Heimweh und äußerte das Begehren, nach Hause zurückkehren zu dürfen. Frau Holle gewährte ihr diesen Wunsch. Die Alte führte das Mädchen zu einem Tor, durch das sie gehen sollte. Als die Fleißige durch das Tor schritt, regnete es von oben dioxinverseuchtes Pech auf sie herab, das nicht mehr von ihrer Haut abging. Das Mädchen sagte: ''Fucking bullshit! Ich werde mich am Schicksal bitter rächen. Ich studiere Mathematik und promoviere über Paradoxietheorien.''

Als die Mutter ihre Tochter so pechverschmiert sah, nannte sie ihr Kind Pechmarie. Aus Gründen des sozialen Ausgleichs schickte die Mutter nun auch ihre faule Tochter zum Brunnen. Der geschah fast dasselbe. Nur kam ihre zweite Tochter statt an Frau Holles Haus zu einem anderen Haus, in dem eine gewisse Frau Hölle wohnte.

Nach zehn Minuten Erwerbstätigkeit ließ die Arbeitsdisziplin des faulen Mädchens erheblich nach. Frau Hölle sagte: ''In deinem Alter war ich auch ziemlich faul. Ich habe nicht mal einen Hauptschulabschluss. Wir lassen uns jetzt mit einem Château Mouton-Rothschild 1945 zulaufen, den hat mein Schwiegersohn selber geklaut.

Zum Glück ist der ganz Keller voll davon.'' Nach einem wochenlangen Saufgelage bekam auch die Faule Heimweh und begehrte, nach Hause gelassen zu werden. Frau Hölle führte sie zu demselben Tor, durch das auch Pechmarie geschritten war. Als das faule Mädchen durch das Tor hindurch ging, regnete es Gold auf sie. Nun war das Mädchen um einiges wertvoller, denn auch das Gold ließ sich nicht entfernen. Zu Hause angekommen wurde sie von der Mutter Goldmarie genannt. Vor lauter Zorn über die Ungerechtigkeit des Lebens trat die Mutter aus der Kirche aus und ging vor ein weltliches Gericht. Pechmarie wurde später die erste Professorin für Logik mit Dioxinnarben im Gesicht. Ihr Leben war völlig verpfuscht. Goldmarie jedoch lebte glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. > Happy End



Käse des Schafs

Hirte: Sag mal, was trägst Du denn da für ein Buch unter Deinem Arm?

Wolfgang: Das Buch hat mir einer deiner Schafe zum Geburtstag geschenkt. Sein Titel lautet: Schafskäse selber herstellen!

Hirte: Soll das ein Witz sein?

Wolfgang: Mit Witzen ist nicht zu spaßen. Ich mache nie Witze. Wer Witze macht, ist bloß zu feige, es ernst zu meinen. Nie habe ich einen Scherz gemacht. Und falls doch mal irgendeiner lacht, so haue ich dem Arsch eine auf's Maul.

Ein Schaf: Excuse me if I interfere, but I'm genetically modified, so I can talk. Is there a new tax on sheep cheese soon?

ein anderes Schaf: Auch ich bin ein gentechnisch verbessertes Produkt des Schöpfers, und ich sage euch: Männer sind wie Frauen, nur umgekehrt.

Wolfgang: Ich dachte immer, es wäre anders rum!

Hirte: Von so komplizierten Gesprächen wird mir immer ganz schwindelig ... Ah, schau mal, wer da kommt! Der hinkt ja!

Wolfgang: Dann kann er nur ein Vergleich sein!

Hirte: Wieso denn das?

Wolfgang: Weil man immer sagt: Jeder Vergleich hinkt!

ein geschorenes Schaf: Bedeutung ist immer mehrdeutig. So verspricht sich der Sprecher schnell in seiner Spreche. Das Doppeldeut ist ein Lapsus Freudianikus, die undichte Stelle in der allzu glatten Selbstdarstellung.

Wolfgang: Was ist denn das für ein Schwätzer?

Hirte: Das Schaf hat studiert. Psycholinguistik, oder so.

(Der Hinkende ist nun bei der Gesprächsgruppe angekommen.)

Hinkender: Sie sind hinter mir her. Mein Handel mit geklautem

Plutonium aus russischen AKWs ist aufgeflogen!

Hirte: Mach keine Sachen, Otto!

Schaf: Kann man Plutonium fressen?

Hirte: Nicht alle Schafe haben studiert!

alle Schafe gemeinsam: Mähhhh!

Otto: Mir bleibt nur noch ein Ausweg: Selbstmord!

Wolfgang: Ich hätte da einen alternativen Ausweg. Ich kenne einen guten Zauberer beim Zirkus. Er leidet unter einer Allergie, aber fachlich ist er in Ordnung.

Otto: Wer ist dieser Zauberer?

Wolfgang: Er ist all das, für den man ihn hält, denn er hat ganz viele

Planeten im siebten Haus, darunter den Pluto.

Otto: Ich glaube nicht an Astrologie!

Wolfgang: Aber die Sterne glauben an Dich!

Otto: Fein, ich will es versuchen, denn ich habe nichts mehr zu verlieren. Ich lasse mich in ein Kaninchen verzaubern und schreibe meinen Namen rückwärts, damit mich niemand erkennt.

Hirte: Tolle Sache! Das ist jetzt echt ein Happy End!



Tötungsdelikt

Affe: Guten Tag, Schrägäugin, du hast schräge Augen.

Schrägäugin: Und du bist ein Affe, du Affe.

Affe: Ich habe hier eine Stange Dynamit.

Wem stecken wir die in den Arsch?

Schrägäugin: Mir natürlich! Bei TNT sag ich nicht nee!

Du genialer Affe, du hast den Nobel-Preis verdient!

(Der Affe schiebt der Schrägäugin das Dynamit in den Arsch und zündet die Lunte an. Nach nervenaufreibenden Sekunden des Wartens gibt es eine heftige Detonation: Staub, Trümmer und Fleischreste bedecken den Ort der Explosion.)

Affe: Geil! Es hat gekracht!

Für uns Tiere gibt es keine Grafen oder Paragrafen.

Jetzt wird erst mal eine Banane gegessen. Haha!



Stahltussi

Einmal war ein kleiner quietschender Wagen, der fährt durch pralle und milde Natur. Das Wägelchen fährt, es wird gezogen von einem Pferd. Ein Gefährt, das heute nicht mehr fährt. Als die Gefährte anfingen, vom Motor gefahren zu werden, da wird Wägelchen zu Stahl, als man Wägelchen noch zog, da blühten Blumen und die Wasser rauschten dazu. Im Mühlrad lebte das Geheimnis des Lebens, hier lief das Rad im Wasser. Das Automobil war die Geburt des Stahlmädchens. Der Himmel streckt sich, der Himmel reckt sich, er ist erregt. Stahltussi ballert mit einer Abwehrkanone in den Himmel. Es ist Weltkrieg, ein sinnloser Versuch des Stahls, wieder zum Pferd zu werden. Stahltussi ist nun selber Pferd, darum trägt sie einen Pferdeschwanz. Pferde sind wirklich elegant, so wie man Eleganz im Zeitalter des Stahls nicht mehr kennt. Kunststoff ist auch Stahl. Alles, was nicht vom Pferd gezogen wird, das ist Stahl. Da kriegt man Ehrfurcht vor einer Schönheit, die nicht Modepuppe ist.



Mehrraum

Ein Mehrraum ist ein Raum, der innen größer ist als außen. Der Mehrschrank zum Beispiel sieht aus wie ein gewöhnlicher Schlafzimmerschrank. Wenn man sich aber notfalls in dem Schrank verstecken muss, so stellt man erstaunt fest: Hier befinden sich ganze Galaxien im Schrank. Und das sind keine Halluzinationen als Folge eines Sauerstoffmangels. Die Welt ist voller Realitätslöcher. Und es werden immer mehr.



Gefahr

Gefahr bedroht einen. Das Unglück hat noch nicht zugeschlagen. Es könnte aber in Zukunft zuschlagen; das ist ein Risiko. Das Leben ist unsicher. Man weiß nicht, ob das Leben im nächsten Augenblick schon kaputt ist. Gefahr steht vor der Tür, Gefahr ist unberechenbar, sie kann zum Alptraum werden. Raubtiere sind gefährlich; Kapitalisten auch. Gefährlich ist es, Stromkabel in einer Wanne voller Wasser zu verlegen. Heiraten ist auch riskant. Eine Lebensversicherung dagegen verspricht Schutz: Wenn man ein Leben verloren hat, so kriegt man ein neues erstattet. Doch Vorsicht vor Versicherungsbetrug: Versicherungen betrügen einen ganz schön!



Denken

Denken wandert im Land der Bedeutung. Die Wege des Denkens laufen in den Wald des Wissens. Durch seine Wanderung wird das Denken schwerer und verschmilzt schließlich mit seinen Gedankenbäumen und seinem Traumschnee.



Olymp

Fred sieht auf dem Olymp einen Gott mit Handy:

Fred: Grüß Gott, Gott!

Seit wann benutzen denn die Götter ein Handy?

Gott: Ja mei, man passt sich halt an. Ich könnte mich auch telepathisch mit meinen Kollegen verständigen, doch wollen wir Götter uns den Menschen begreifbar machen.

Fred: Also, ich begreife es nicht!



Eierköpfe

Hirnwichser sind die Hasen der pneumistischen Agglation. Man nennt sie auch Eierköpfe. Ihre Neurolanten sind nicht sehr geschmeidig, dafür aber sehr lang. Man sollte ihre kahlen Köpfe mit nackten Walnüssen bewerfen, denn diese enthalten viel Hirnschmalz. Neurolanten sind die Stäbchen des Verstandes. Neurolanten können auch die Stämme der Bäume sein, durch die man den Wald vor lauter solchen nicht mehr sieht. Aber eigentlich sind Neurolanten die Stäbchen zum Essen von geistigem Sushi.

Manche Hirnwichser nennt man Philosophen. Die Philosophie denkt ohne seelisches Trinken, sie ist Licht ohne Liebe. In der Wüste der Erkenntnis kann der Denker schlecht scherzen. Kakteen lachen nie. Die Gedanken der Philosophie sind hart wie alter Käse. Philosophen auf dem Weg der Heilung fangen an zu dichten.



Halbgott

Fred: Weißt du was Detlef, ich bin zum Halbgott befördert worden.

Detlef: Echt?

Fred: Is so! Ich kann jetzt auf jede Frage eine Antwort finden, wenn auch nur ungenau, aber ich finde die Antwort heraus.

Detlef: Wer hat dich denn befördert?

Fred: Der große Chef!

Detlef: Aha!

Fred: Ich bin halt nur Halbgott. Unsterblich bin ich noch nicht, aber ich arbeite dran.

Detlef: Mm, tu das.

Fred: Endlich weiß ich zum Beispiel, warum die Banane krumm ist.

Detlef: Ja, warum denn?

Fred: Sie sehnt sich nach Einheit, die Banane will wieder zurück ins Paradies, sie möchte gerne Kreis sein, aber der Sündenfall verbietet ihr das, nur bis zur Krümmung reicht ihre Kraft.

Detlef: Was ein Halbgott alles weiß!



Geist

Der Begriff ''Geist'' ist ein sehr einsames Wort. Das Wort muss so vieles erklären. Intelligenz hackt Steine; der Geist verbindet. Geist beleuchtet sonnengleich die Teile der Welt und gibt ihnen eine Gestalt. Der Geist ist das Bild für die Dinge. Geist kleidet die kleinsten Teilchen mit Mehr. Der Geist kann denken, Intelligenz kann nur klügeln oder kombinieren.



Ursache und Wirkung

Ein Billardspieler stößt mit seinem Stock gegen eine Kugel, die wiederum eine andere Kugel anstößt. Dieses Denken aus Ursache und Wirkung ist die Urlogik der Wissenschaft. Logik begründet nur, sie erklärt nichts. Der freie Wille des Billardspielers wird in dieser Weltansicht völlig ausgeblendet. Ursachen sind stumpfe Tiere, fast Stiere. Ursachen überzeugen durch Energie, nicht durch Sinn.



Logik

Fred: Ich glaube an die Logik. Der gesamte Kosmos ist logisch aufgebaut. Frauen gehören allerdings nicht zum Kosmos. Durch logisches Denken kommt man an jede Rätselnuss heran. Man muss sich im Denken nur tüchtig anstrengen.

Arnold Heitermann: Logik bringt uns in der Erkenntnis nicht weiter. Ein Beispiel: Es sitzen drei Krähen auf einem Zaun. Da kommt ein Vogelmörder vorbei und erschießt einen der Vögel.

Arnold: Wie viele Vögel sitzen jetzt noch auf dem Zaun?

Fred: Es sitzen noch zwei Krähen auf dem Zaun.

Arnold: Falsch! Es sitzt noch eine Krähe auf dem Zaun!

Fred: Das ist doch völlig unlogisch!

Arnold: Das ist logisch. Der erschossene Vogel fiel tot zu Boden. Die zweite Krähe hat sich durch den lauten Knall erschreckt und ist sofort davon geflogen. Die dritte Krähe bekam durch den Knall eine Schrecklähme und bleibt als einziger Vogel sitzen.

Fred: Dieser Fall kommt mir sehr konstruiert vor, aber logisch ist es.

Arnold: Tja, mit Logik kann man alles und nichts erklären.

Fred: Vor allen Dingen im Nachhinein.

Arnold: Ja, immer hinterher.

Die Wirklichkeit war allerdings vorher da.

Fred: Was wäre, wenn nach dem Schuss plötzlich fünf Krähen auf dem Zaun gesessen hätten?

Arnold: Dann hätten sich ein paar lebensmüde Krähen dazugesetzt, in der Hoffnung, auch erschossen zu werden.

Fred: Echt toll, was alles logisch ist.

Arnold: Man kann sich mit Logik alles erklären, sogar die Unlogik.

Fred: Mensch, Mensch, da muss ich echt mal drüber nachdenken.

Arnold: Aber bitte dabei streng logisch bleiben!

Fred: Äh ... ja ... also ...



Dialog

Sokrates: Was siehst du heute Morgen wieder scheiße aus, Platon!

Platon: Halt's Maul, du Arsch!

Sokrates: Du bist einfach nicht dialogfähig!



Kugel

Eine Kugel ist furchtbar eingeschnürt in sich selbst. Sie hätte das Begehren, gebären zu wollen, wenn sie gezündet würde. Aber niemand zündet sie. Die Kugel bleibt stumpf wie Matsch und kennt sich nicht. Warum rollen Kugeln nur? Sie berollen den Weg, doch ändern sie dabei nicht ihre Form. Letztendlich werden sie von der Bewegung gerollt. Kugel bleibt Kugel. Jetzt fällt's mir wieder ein: Kugeln sind weiblich!



(un) vollkommen

Der Hund an sich ist die Idee eines Hundes. Sieht die Idee eines Hundes nun aus wie ein Dackel, ein Golden Retriever, ein Schäferhund, oder gar wie ein Pudel? Wie ein Kreis an sich ausschaut, das wissen wir. Es gibt nur einen Kreis, und der ist vollkommen rund. Schon bei Dreiecken wird es schwieriger: Welchen Winkel hat die Idee eines Dreiecks? Der Kreis ist die einzige Idee, die man haargenau zeichnen kann. Den Hund an sich kann man nicht zeichnen, nur einen bestimmten Hund. Der Kreis an sich ist zeichenbar. Sollen wir den Kreis anbeten? Gibt es überhaupt ein „an sich“? Die Dinge zeigen sich doch nur „für mich“? - Das Perfekte in der Realität wäre zu unvollkommen für das Leben. Das Leben braucht eine Ecke im Kreis oder ein Loch im Quadrat. Das Perfekte existiert nur als Idee, denn in der Realität kann das Perfekte nicht bestehen. In der Perfektion des Lebens hat der Kreis Ecken. Eine Kastanie ist eine eckige Kugel. Sie fruchtet in unvollkommener Perfektion als vollkommenes Leben. Trotzdem ist eine Kastanie irgendwie krank. Warum das? Das weiß wohl nur der Igel!



Kreis

Ein Kreis kriegt keine Luft. Nirgendwo hat er ein Loch, durch das er atmen könnte. Der Kreis selber kann als Loch aufgefasst werden. Ist der Kreis das Tor zu einer anderen Welt? Ich kann das nicht nachprüfen, denn der Kreis lässt mich nicht rein. Er ist einfach zu verschlossen. Mit solchen Typen soll man sich nicht abgeben. Der Kreis redet nicht mit mir, er wird immer geheimnisvoll bleiben. Wahrscheinlich hat der Kreis nicht mal was zu verbergen: Er ist naiv, langweilig und leer. - Das Runde ist die Farbe des Kreises. Diese Farbe ist sehr selten und ohne Namen. Am leichtesten lässt sich die Farbe noch mit ''bunt'' benennen. Das Runde kann ohne Kreis und Bogen auf Abenteuer gehen. Ein Abenteuer ist ja das Leben selbst. Heute denkt das Runde etwas Neues. Doch ist das Runde so alt, dass sein Denken des Neuen nie Wahnsinn hervorbringen kann. Spießer treiben sich jedoch nie mit dem Runden herum. Dazu ist es doch zu hupfig. Das Runde wollte zum Kreis werden und hat bei der Agentur für Arbeit um eine Umschulung angefragt. Der Sachbearbeiter war ein Quadrat. Es hat bös geendet.



Schlagen ist der Hammer

Schlagen ist das universellste Verb, das es gibt. Schlagen ist echt der Hammer. Schon in der Steinzeit war diese Tätigkeit voll entwickelt. Man kann die Augen aufschlagen, ein Buch gleichermaßen. Im Duden nachschlagen, die Scheibe einschlagen, oder jemanden in die Fresse schlagen. Musiker machen mit dem Schlagzeug Krach. Da trifft einen der Schlag. Der 1.FC Meniskus schlägt die Rosenheimer Plattfüße mit 2:1. Wer schlägt, der gewinnt. Mit Steinen kann man am besten schlagen. Ein vornehmer Stein heißt Hammer. Schlagen an sich ist roh und unbehauen. Ein Schlag ist geistlos und atomar. Schlagen zertrümmert, macht kaputt, Schlagen trennt. Ein Kind des Schlagens heißt Schneiden. Ein übles Kind. Ein anderes Kind des Schlagens heißt Stoßen. Dieses Kind ist sympathischer, denn es hat mehr Sonne im Vorwärts. Schlagen macht eine Faust, dadurch kriegt sein Tun einen Bauch.



Werkschatz

Ein Werkschatz ist die Ablagerung aller endgültigen Erfahrung des Menschen. Es gibt Erfahrung, die hat sich so bestätigt, dass sie sich als Werkschatz verfestigt. Der Werkschatz orientiert wie ein Magnetfeld alle Wesen vom Geistigen her. Der Werkschatz ist das natürliche Wikipedia des Lebens. Leider gibt es auch schwarze Schafe im Schatz des Wissens: Sie heißen Werkschmutz.

Herrschen heißt für König Orthos, die Dinge nach ihrem eigenen Inneren sich ordnen zu lassen. Nicht seinen eigenen Willen überträgt Orthos den Leuten. Der König will die Dinge nicht zwingen, sondern er erforscht ihre Eigenart und lässt sie sich selber ordnen. In Orthos Reich leben Menschen, Ziegen und andere Wesen, alle stehen und gehen an ihrem rechten Platz. Nach seinem Tod wird König Orthos im Wasser seines Lieblingsflusses zerfließen, der sich schließlich ins Meer ergießt. Vom Meer aus wird sein Werkschatz die Menschen weiterhin orientieren.



Hunger und Durst

Hunger will ständig etwas essen. Hunger ist völlig abhängig vom Objekt seiner Begierde. Aber gerade das macht den Hunger so sympathisch. Er steht voll im Leben, manche munkeln sogar, er sei das Leben selbst. Hunger hat auch eine Schwester: Sie heißt ''Durst''. Die ist aber nur was für ganz durchgeknallte Typen.

Brauchen ist die Abstraktion von Hunger und Durst. Brauchen ist arm dran und hat Not. Brauchen ist sehr weltlich und sieht immer gleich grau aus. Man kann Brauchen bei jeder Temperatur lagern. Brauchen fruchtet niemals, es bleibt immer mager. Wer was braucht, der geht einkaufen.

Wer braucht schon Ballaststoffe? Vor allen Dingen, wenn sie nur noch aus Ballast bestehen. Füllstoffe belasten. Sie füllen die Leere, bleiben aber selber hohl. Die Essenz ist es, die glänzt.



Der Psychosaurus ist völlig am Ende:

Eine Eismacht als Statur hat gehoben ihren Arm. Eine Trehne aus Wasser kullert vom kalten Gesicht herab. Die Augen der Schattenfrau leuchten als zwei Sonnen in der Nacht. Doch nicht lange. Ihre Lichter sind nun erloschen. Die Schattenfrau fliegt als schwarzer Engel in den Himmel. Verwaist ist der Unbekannten Platz. Wo niemals jemand gewesen ist, da steht auch jetzt niemand. Mein Wissen vom Nichtsein steht neben dem leeren Platz. Ich bin warm, doch nur als Hitze, denn einen anderen Körper habe ich nicht. Ein Schrei ohne Zunge geht verzweifelt im leeren Raum umher. Überall ist nur Leere, wo eigentlich etwas sein müsste. Wo nichts ist, kann man auch nichts sehen, gerade wenn man keine Augen hat. Doch sehe ich den Schrecken, und ich weiß nicht warum.



Loch

Ein Loch bezeichnet ein eher rundes Fehlen. Löcher sind leer. Ein Loch ist häufig ein Durchgang, bei dem es rein und raus geht. Manchmal geht der Blick durch das Loch raus, und der Ausblick kommt durch das Loch rein. Löcher haben Hunger, sie möchten gerne gestopft werden. Der Drang allen Seins ist wohl, satt zu werden. Die Realität hat Löcher. Diese sind so durchsichtig, dass niemand sie sehen kann, auch kein Physiker mit seinen tollen Apparaten. Das Fehlen von Kleidung kann man bei nackten Leuten sehen. Das Fehlen in einer Kluft dagegen bleibt hungrig und unsichtbar. Fläche hat die Tendenz zur Leere. Wird diese Leere gefüllt, verschwindet die Fläche schnell, sie macht sich dünne. Der Ästhet verordnet der Fläche Farbe, damit diese mehr Selbstbewusstsein kriegt.



Tier

Das klassische Tier hat vier Beine, es macht „miau“, oder es bellt. Der Begriff des Tieres ist ein Setzkastenwort für viele Wesen, die kaum etwas gemeinsam haben. Tiere tragen keine Blätter, und sie können keine Atombomben bauen. Tiere sind zurückgebliebene Menschen. Jedoch: Eines Tages werden auch Tiere den Unvollständigkeitssatz von Gödel verstehen. - Nur wann?

Natur kann roh und unbehauen sein. Es gibt auch die Natur der Träumer: Diese Natur ist das Paradies der Menschen noch vor dem Sündenfall. Die Natur des germanischen Charles Darwin sieht so aus: Ein Kampf des Starken gegen einen noch Stärkeren. Unsere zweite Natur ist die Kultur. Unser drittes Reich heißt Künstlichkeit. Dort mag keiner leben.



Eisblume

Eine fremde Macht aus Schweden ist aus kältestem Eis. Diese Macht geht auf der Erde in Gestalt eines altes Mädchen namens Eisblume. Eine Blume aus Eis, eine wunderschöne Blume. Blumen erinnern an Frühling, weil in dieser Zeit gewöhnlich frische Blumen in junger Wärme blühen. Unsere Eisblume jedoch blüht in der mörderischen Kälte des Winters. Alle anderen Leute, die ebenfalls aus Eis sind, die sind hingerissen von Eisblume. Auch Agnis ist aus Kälte, sie ist aus brennendem Eis. Agnis sieht Eisblume und ist begeistert. Die Frigiden sind immer die heißesten. Herr Sumpfstein ist als Verkäufer von Speiseeis eine Wucht. Seine Eiskugeln verfügen über Sprengstoff, welches dann zündet, wenn er längst über alle Berge ist. Eisblume sieht Herrn Sumpfstein: Sie kriegt einen Schock, die Roulettekugel rollt in ihrem Kopf. Keiner weiß, dass die Kugel im Fach der Siebzehn zum Stillstand kommen wird. Bei Agnis wird es die Drei sein. Eiskugeln oder Roulettekugeln, Kugeln sind alle gleich. Kugeln sind die Bad Bank des Schicksals. Und in diese Bank brechen wir jetzt ein und befreien den Wahnsinn. Total irre werden alle: Eisblume, Agnis und Herr Sumpfstein in einem Karton zusammen sind. Sie atmen den Wahnsinn ein: Ah, das tut gut. Endlich sind sie frei!



Blut

Blut fließt als dicke und kräftige Wärme im Inneren. Sehr persönlich ist das Menschenblut, solange es noch in seinen Adern kreist. Das Blut kreist, also ist es rund. Blut kraftet in seinem Kreis. Äußeres Blut in der kalten und herzlosen Arztspritze ist schon tot. Wie furchtbar! Nur Reptilien bluten kalt. Es sei denn, die Sonne scheint dem Reptil auf sein grünes Fell. Jeder Vampir weiß: Beim Schein des Mondes ist Blut schwarz. Tagsüber sieht man ja nichts.



Feuer

Feuer tanzt mit heftigen Flammen. Wildes Brennen zertrümmert die Beständigkeit des Brennstoffs. Hitzestacheln piksen in den Raum, Fieberzähne beißen sich selbst. Die Kraft des roten Sturms gibt seiner Umgebung eine Aura von Wärme. Des Feuers Glut erstirbt in Asche. Feuer ist eindrucksvoll, doch leiht es sich seine Substanz vom Brennstoff. Sein Essen ist schneller gegessen als gekocht, sehr viel schneller. Des Feuers Wärme schläft flauschig im Raum der Unvergänglichkeit. Wenn Wärme durchdreht, so wird sie zur Hitze.



allgemein

Das Allgemeine zeigt gerade mal so viel Gesicht wie nötig. Das Besondere zeigt viel klarere Kanten. Das Allgemeine ist überall dasselbe, es drückt sich häufig durch das Gleiche aus. In der Landschaft von Allem ist das Allgemeine an jedem Ort zu finden. Der graue Onkel des Allgemeinen heißt Durchschnitt. Das Allgemeine muss sich auf das Besondere immer neu einstellen, das macht Stress. Das Allgemeine gibt Sicherheit, wenn man im Ungewohnten Urlaub macht.



Stehschatten

Ein Stehschatten muss immer stehen bleiben, obwohl er hingehen kann, wohin er will. Will sich der Stehschatten bewegen, so bewegt sich die Umwelt an seiner statt an ihm vorbei, er selber bleibt stehen. So kann sich der Stehschatten fortbewegen und muss dennoch ewig an derselben Stelle stehen bleiben. Ein Stehschatten hat keine Gesellschaft. Selbstverständlich gibt es noch andere Stehschatten, aber die stehen woanders.



Kurzschluss

Der Weg führt zum Ziel, solange kein Esoteriker auf ihm wandelt. Ein Kurzschluss kürzt den Weg des Lebens ab. Ganz schnell geht er einen Weg, den es nicht gibt. Dadurch fehlt ihm die Erfahrung. Sein Erfolg ist heiß und leer und ohne Fleisch, aber charismatisch wirkt der Kurzschluss. Der kürzeste Weg ist immer ein Kurzschluss, sein Ziel heißt Unsein. Der Kurzschluss handelt ohne Wachstum, er geht ohne Weg. Joachim Ernst Berendt schrieb ein Buch: ''Es gibt keinen Weg, nur gehen: SEIN in der Natur''. Auf dem Weg zur Vorstellung seines Buches wurde er von einem Auto überfahren.



Gehen

Man kriegt Angst, das Gehen könnte umfallen. Doch das Gehen hat es super raus: Es bleibt ständig im Gleichgewicht. Im Gang bewegt sich das Stehen. Das Liegen jedoch läuft nie.



Himmel

Spitze Berge haben keine Probleme und freuen sich, dass sie so ragen und groß sind. Der Himmel freut sich auch, wenn er von den Bergen Besuch bekommt. Auch der große Himmel braucht Geselligkeit.



Grund

Der Grund ist unten. Er ist Basis, Boden, Sockel und Begründung. Wenn man in den Grund hineinschaut, dann wird er zum Abgrund. Man kann die Schwerkraft dort nicht entdecken. Grund und Abgrund beruhigen die Nerven ungemein. Die beste Tätigkeit für den Menschen ist es, den Dingen auf den Grund zu gehen. Nur Angsthasen machen lieber etwas Nützliches, denn nützlich geht die Welt zugrunde.



Unterwelt

Die Unterwelt liegt unterhalb der Welt. Fast gehört sie nicht mehr zur Welt, man kennt sie nicht, deshalb ist sie einem nicht geheuer. Unter dem Boden liegen die Toten, dort ist auch die Quelle der Fruchtbarkeit. Wie sonst sollten all die Pflanzen wachsen?



Wolke

Die Wolke ist ein Schaf im Himmel. Wolken sind immer traurig. Häufig müssen sie weinen. Sie beschützen aber auch das Vieh vor der aggressiven Sonne. Eine Wolke saugt das Gute und das Böse der Menschen auf. An ihren Formen kann man erkennen, was die Stunde geschlagen hat. Bewegung und Wasser tanzen in der Wolke miteinander.



Schmutz

Schmutz soll man nicht in den Salat reinmachen. Sonst droht Krankheit! Schmutz ist die körperliche Entsprechung zur Sünde. Eine Wunde kann man als Verunreinigung auffassen, denn häufig bildet die Wunde eine eklige Kruste am Rand, die aussieht wie Dreck. Verunreinigung oder Flecke wiederum zeigen Schuld an. Jemand ist befleckt. Wurden wir verletzt, weil wir zu unvollkommen waren? Oder sind wir unvollkommen, weil wir verletzt wurden? Oder sind wir schuldig, weil wir etwas verletzt haben, ein Gesetz oder einen Menschen? Aber wir verletzen doch nicht! Wir sind ja vollkommen und unschuldig! Wer so etwas behauptet, der ist verletzend, somit schuldig.



Sex im Knast

Die Mauern des Gefängnisses formen ein Herz. Seine Außenwände sind von außen schwarz und von innen rot. Der Strafgefangene Rasputin ist nicht mehr der Jüngste, aber auch nicht der Älteste, denn schließlich hat er noch Akne. Auch Germania ist inhaftiert: Rasputin und Germania gehen zusammen ins Bett. Rasputin befürchtet, sich bei Germania mit Syphilis zu infizieren. Germania verlässt Rasputin. Wahrscheinlich muss sie nur kurz Pipi machen, doch weit wird sie nicht kommen, denn wir befinden uns im Gefängnis des Herzens. Ein Gefängnis ist ein Gebäude, dem man nicht entkommen kann. Rasputin stellt sich vor den Spiegel und drückt sich seine Pickel aus. Der Eiter spritzt auf die silberne Unschuld: Voll eklig, ey.



Ratte und Atombombe

Ratten sind Mäuse, die größenwahnsinnig geworden sind. Sie vertragen Radioaktivität am besten von allen Lebewesen. Sicherlich werden sie eines Tages Könige der Erde. Ratten töten sich gegenseitig, sie sind den Menschen sehr ähnlich. Ratte sich, wer kann! Allerdings sind Ratten klüger als Menschen, denn sie lernen sehr schnell, keine giftige Nahrung zu fressen, wenn sie merken, dass ihre Artgenossen daran eingehen. Darum ist Rattengift keine dauerhafte Lösung zur Ausrottung dieser Höllenviecher. Im Mittelalter wurden die Menschen von Ratten gefoltert, heute werden die Ratten in wissenschaftlichen Labors gefoltert. Das ist ein Sieg der Menschheit! Vom Opfer zum Täter! Im indischen Karni-Mata-Tempel werden niedliche Ratten gehegt und gepflegt. Im Abendland jedoch gibt es nur miese Kanalratten. In China gibt es die Ratte sogar als Sternzeichen. Doch der keimfreie Psychosaurus meint: „Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter! Fort mit den ekligen Infektionsträgern! Warum tun die Politiker nichts? Die tun nie was!“



Knick

Man kann einen Knick nicht anfassen, weil er so weit weg ist von der Reihe, aus der er tanzt. Wenn das Nichts knickt, dann gibt es Dinge. Eine Linie geht von hier nach da. Sie ist so was von normal, dass man davon depressiv wird. Wissenschaftler und Architekten mögen Linien. Eine Linie frisst kein Leben. Die Linie staut das Leben und gewinnt daraus Energie, um das Zimmer bis auf moderate 20 Grad aufheizen zu können.



Neige

Die Neige ist eine Neigung, die gemäß der Beliebtheit des Geneigten sich neigt, sich zuwendet einem Winkel, der der Neigung des Geneigten entspricht. Eine solche Neige ist nicht beliebig, sondern entspricht der Liebe des Geneigten.



gut

Das Gute ist ein Baum, der das ganze Jahr Früchte trägt. Sein Holz ist aus festem Blut; seine Blätter können lachen. Das Bunte ist gut, das Graue ist böse. Der Teufel frisst das Gute. Das Gute kann aus sich selber bestehen. Das Böse jedoch ist auf die Zerstörung des Guten angewiesen. Daher kann das Böse niemals siegen.



bestehen

Salz besteht aus Natrium und Chlor. Das Stehen steht auf eigenen Füßen, doch Bestehen braucht als Boden eine Substanz. Ein Bestehen braucht Teile aus denen es besteht, von alleine kann es nicht sein. Am gröbsten besteht Bestand. Der Begriff „Bestand“ kommt dem der Substanz sehr nahe.



Maus und Fledermaus

Mäuse haben vier Beine und laufen so herum, wie es Gottes Auftrag entspricht. Einige Mäuse jedoch haben ihre Bestimmung missachtet und sind in die Luft gegangen. Den ganzen Tag hängen sie faul rum (mit dem Kopf nach unten) und nachts wird Party gemacht (Blut trinken und so Sachen). Die Maus als Fledermaus ist blind. Das ist die Strafe Gottes für ihre Sünden. Als Notlösung müssen die fliegenden Mäuse nun mit ihren Ohren sehen. Voll krass ist das.



dünn

Dünne Frauen sitzen schnell auf der Anklagebank der Magersucht. Angeklagt von schwabbeligen und fetten Artgenossen. Wenn das Dünne zunehmen will, dann muss es sich „schlank“ nennen. Das Dünne hat bisweilen intensivere Wirkung als das Dicke, denn es kann viel Essenz in seinem süßen Bäuchelchen beherbergen. Daher ist das Dünne oft intelligenter als das Dicke. Das gilt nicht für Dünnbrettbohrer, denn diese haben ein dickes Brett vorm Kopf.



Pyrrhussieg

Mein Name ist Schmidt, und ich bin tot. Ich führte ein sündiges Leben. An meinem Arbeitsplatz bei der Firma Satan & Söhne verwandelte sich mein geldgieriger Chef in einen 100-Euro-Schein. Ich witterte meine Chance für ein seliges Leben nach dem Tod: Schnell steckte ich den Geldschein in meine Geldbörse und malte ein Kruzifix auf ihr Außenleder. Mein Chef war gefangen. Nur nach seiner Zusicherung, dass ich nach meinem Tod nicht in die Hölle komme, entfernte ich das Kreuz wieder. Kurz darauf rutschte ich vor der AOK unglücklich auf einer Bananenschale aus und fiel mit dem Hinterkopf auf das harte Pflaster. Ich war sofort tot. In die Hölle kam ich wie versprochen zwar nicht, doch in den Himmel wollte man mich auch nicht reinlassen, da ich zwar das Böse besiegt hatte, das Gute aber dennoch nicht getan hatte. Nun irre ich ständig zwischen Himmel und Hölle hin und her und weiß nicht mehr ein noch aus.



Leiden

Fred: Leiden ist total überflüssig. Welcher Idiot hat eigentlich die Welt erschaffen?

Detlef: Leiden schützt vor idiotischen Handlungen. Es verhindert, dass du zu viel Bier trinkst. Das Böse führt zum Guten.

Fred: Geht das nicht auch anders? Irgendwie liebevoller?

Papst: Gott ist unfehlbar (so wie ich), er wird schon wissen, warum er die Welt so erschaffen hat.

Mephisto: Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft.

Bert Hellinger: Auf einer höheren Ebene ist das Böse auch gut.

Fred: Ich lebe auf der Erde; die Erde ist eine niedere Ebene, die höhere Ebene nützt mir nichts. Das alles ist nicht sehr überzeugend.

Detlef: Der Sonnengott hat auch gelitten. Er ist am Kreuz als Mensch gestorben und ist am dritten Tage wieder auferstanden.

Fred: Das ist solidarisch von ihm. Mir geht es schon viel besser.



Allahu Akbar

Gott ist größer als ... Gott ist immer größer, als sich ein Mensch nur vorstellen kann. Ich will sicherheitshalber nix Böses über Gott schreiben, man weiß ja nie. Es sei denn, Gott ist der Teufel. Sind böse Götter eigentlich echte Götter? Oder zehrt ihre Existenz vom Fressen des Guten? Gibt es nur einen Gott, so kann man ihn eigentlich nur Allah nennen. Die zwei neutralen und allumfassenden A-Laute flankieren den unendlichen L-Laut. Wenn es mehrere Götter gibt, dann wird es bunter und liebevoller und auch begreifbarer für den Menschen. Jeder Gott unter anderen Göttern hat seinen eigenen Zuständigkeitsbereich. Allah braucht nicht mehr 99 Namen zu haben, denn es gibt ja 99 Götter. Und der hundertste Gott wird wohl wieder alle Götter vereinigen, so vermutet man. Die fanatische Polarisierung in Gut und Böse löst sich in der Vielheit der Götter auf. Manchmal werden die Götter auch Engel, Erzengel oder höhere Wesenheiten genannt.



Knoblauch

Knoblauch ist abgestandene Frische. Seine Zehen sind gespalten. Eine echte Persönlichkeitsspaltung hat die Wurzel. Nach außen hin jedoch demonstriert die Zwiebel Einheitlichkeit. Knoblauch hilft gegen Vampire und Hexen. Die Knolle stärkt das Blut und macht es so ungenießbar für Schmarotzer, dass sogar den Vampiren der Appetit vergeht. Der schizophrene Lauch tötet auch körperliche Schmarotzer ab, wie etwa Bandwürmer oder Fäulnisbakterien. Knoblauch spaltet die Menschheit wie der Zigarettenrauch. Die einen mögen es: Das sind die guten Menschen. Die Bösen jedoch (z.B. Vampire, Hexen, Nazis, Kinderficker, Kapitalisten und Grünen-Wähler) fühlen sich von seinem Geruch abgestoßen.



Vertrag mit dem Teufel

Man kann schnell zu den Schönen und Reichen gehören, indem man einen kleinen Vertrag im Servicebüro der Firma Satan & Söhne macht: Der Vertragsnehmer (Teufel) erfüllt einem jeden weltlichen Wunsch. Als Gegenleistung vermacht der Vertragsgeber seine nach-todliche Seele den Anatomen der Hölle zu Forschungszwecken. Der Vertrag ist durch einen Tropfen Blut des Vertragsgebers rechtsgültig.



Seuche

Arnold phantasiert eine Seuche, die über die Erde kommt und alle bösen Menschen tötet. Die Guten werden erst gar nicht krank oder überleben den Infekt spielend. Arnold gehört natürlich zu den Guten. Obwohl, wie kann er sich da so sicher sein? Wie wäre es, wenn die Seuche tatsächlich nur die Guten tötet? Das wäre gemein, aber typisch für die Ungerechtigkeit dieser Welt. Arnold kriegt Angst und will sich gegen das Schicksal impfen lassen, obwohl er weiß, dass das gar nicht geht.



schneiden

Das Bewusstsein schneidet das Sein in Dinge. Schneiden ist vornehmer als Stechen, darum trägt eine Stechmücke auch keinen Adelstitel. Kräftige Seelen haben den Schneid zum Mut, Feiglinge haben überhaupt keine Klinge zu Hause. In den Finger sollte man sich nicht schneiden! Darum Leute: Seid bloß vorsichtig! Die Farbe des Schneidens nennt sich Schärfe. Peperoni und Sexbomben können auch manchmal ein bisschen scharf sein.



Arme

Arme strecken sich aus. In den Händen fangen die Arme an zu blühen. Arme verfeinern sich in den Händen, die Hände verstärken sich im Werkzeug. Zweige sind die Arme der Bäume.



Grenze

Eine Grenze trennt das eine vom anderen. Bei der Grenze fängt es an, oder es hört auf. Die Grenze formt ein Gefäß für das Leben. Das Blut braucht Adern, um zu leben. Ein Haus begrenzt das Wohnen durch seine Mauern. Wenn das Wohnen aus seinem Haus auszieht, dann ertrinkt es im Meer der Obdachlosigkeit.

Der Teller hat einen runden Rand. Im Gegensatz zum Rahmen schließt der Rand das Wachsen seines Eigners ab. Ein Rahmen ist Schmuck, er ist ein Zwang zum Beenden des Wucherns.

Mit dem Begriff „Welt“ bezeichnet man die Landschaft von Allem. Welt kann verstanden werden als mörderische Größe. Diese Welt hat kein Ende. Des Menschen Blick findet keinen Halt in den unendlichen Straßen. Eine geborgene Welt ist in ihren Rändern geschlossen. Dort umarmt die geborgene Welt die Grenzenlosigkeit mit den Armen der Endlichkeit.



hell und dunkel

Gustav ist auf beiden Hühneraugen blind. Seine Füße können nichts sehen. Das ist gut so, denn wer nichts sieht, der wird auch nicht depressiv. Daher ist Gustav glücklich. Es gibt Leute, die haben ein Blind Date. Sie sind zu blind für ein Stelldichein. Auch Fledermäuse sehen schwarz, doch hören sie hell. Ist das Licht blind für die Dunkelheit? Sieht die Dunkelheit das Licht?



die Mondin

Der Mond lacht in der Dunkelheit. Er ist voll zu sehen. Als Vollmond ist er männlich. Ansonsten ist sie weiblich. Oder war es umgekehrt? Der Mond huscht ängstlich über den Himmel. Er mag nicht gern gesehen werden; nur Werwölfe, Fledermäuse und Raben dürfen das. Der Mond herrscht heimlich im Reich des Bösen, er ist die Hinterlist mit runden Backen, eine alte Liebe ist er, eine leuchtende Dunkelheit namens Mond. Der Mond leuchtet dann am stärksten, wenn anständige Leute schlafen.



Augenblick

Es gibt nur einen Augenblick, und der ist immer derselbe. Nur der Augenblick ist ein Augenblick. Die Mehrzahl „Augenblicke“ macht da keinen Sinn. Also gibt es keine Zeit. Und doch tickt die Uhr. Deshalb sind Uhren Lügner.



Erinnerung

Menschen können sich gar nicht erinnern. Wir sehen die Vergangenheit von unserem heutigen Augenblick aus. Jeden Tag erinnert man sich an eine andere Vergangenheit. Wie es wirklich war, das ist unwiederbringlich verloren.



Urkuh

Im Anfang war die Milch. Das Weltall ist aus Milch entstanden, deshalb spricht man auch von der Milchstraße. Die Milch kam aus dem Euter der Urkuh, der großen MUU.



frisch

Das Frische singt als Leichte in der Feuchtigkeit des Lebens. Frischfleisch ist gesünder als Gammelfleisch. Fruchtsaft frischer als Blut, denn das Tierische vergammelt in seiner Gier.



Schildkröten

Schildkröten sind uralte Embryonen. Sie sind noch aus einer Zeit, als es überhaupt noch keine Zeit gab. Auch ihre Materie ist anders. Sie besteht nicht aus kleinsten Teilchen, sondern milder Brei als Härte läuft in einer Linie von hier nach dort. Echte Erde stirbt nie.



Ruine

Durch die Ruine des zerfallenden Schlosses weht heimlich der Wind. Dunkle Mauern sind leer von Geschehen. Feuerstürme waren gestern, die Narben sind heute. Eine Maus kann schreiben und erzählt dem Papier die Geschichte der toten Ruine. Vögel überfliegen die rote Abendsonne und verschwinden im Nirgendwo.



Ur

Das Ur kommt immer zuerst. Die Ursache, der Ursprung, die Ursuppe, der Uranus, das Urvieh, der Urahn, der Urwald, der Urknall, und natürlich Urkunden und urige Urgroßeltern. Letztere kannten noch nicht den Begriff urgefährlich. Urgefährlich meint in Wien eine Sache, die besonders gefährlich ist.



fake-news

Die Erde ist eine Scheibe! Wenn die Erde eine Kugel wäre, dann würden die Menschen in Neuseeland ja von der Erde herunterfallen. Soll sich die NASA ihre gefälschten Fotos doch in den Arsch stecken. Die haben wohl zu viel Mondluft geschnuppert!



Anfang

Ein Anfang kann plötzlich starten wie beim Sprint oder schleichend auftauchen wie der Nebel im Herbst. Pflanzen keimen aus, und Babys werden keimfrei im Krankenhaus geboren. Ein Anfang setzt ein Ende voraus: Die Geburt eines Babys beendet die Schwangerschaft. Der Anfang kennt sich selber noch nicht: Erst am Ende weiß der Anfang, wer er gewesen ist.



Kinder

Kinder essen Kinderschokolade. Erwachsene essen Erwachsenenschokolade. Beide Produkte schmecken nach Schokolade. Man sieht: Kinder sind nichts besonderes. Sie sind Schokofresser wie du und ich. Kinder müssen auch nicht gegossen werden, obwohl sie in den Kindergarten gehen.



Agaric

A toadstool loves its freedom. It needs rain from above. But the red mushroom refuses to receive God's impulses. The fly agaric would like to keep everything under control. It is even a owner of a whip. Dominance is important to it. Rain falls on the fly agaric. The fungus notices, that there are other things than dominance, but the agaric does not dare to open itself. Then he does it, because he is brave. Fear comes from the top down into the mushroom. He dies. He is now no longer a toadstool, but a little mouse, who wants to live a middle class life in its cave. But this does not work. The mouse studies philosophy and renews the world and becomes famous.



Blitz

Martin Luther und Paulus wurden vom Blitz getroffen. Schnell wie der Blitz wurden sie zu erleuchteten Menschen. Bessert uns ein Blitz-schlag? Oder ist der Blitz nur einen Kurzschluss, der Scheinheil hervorbringt? Das müsste man beim nächsten Gewitter mal ausprobieren.



J.F. Kennedy in Bielefeld

Eine angebliche Verschwörungstheorie besagt, dass die Stadt Bielefeld gar nicht existiert. Ab einem gewissen Zeitpunkt war es den Schatten nicht mehr möglich, die Nichtexistenz von Bielefeld zu vertuschen. Darum war ihnen daran gelegen, die Verschwörung als bloße Theorie oder Scherz darzustellen, damit niemand auf die Idee kommt, dass die Fälschung Bielefelds die nackte Wahrheit ist. Doch zum Glück gibt es Bill. Am 24.07.1963 besuchte Bill Clinton den amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy im weißen Haus und schüttelte ihm die Hand. Clinton rief aus: ''Ich werde Präsident!'' Durch diese magische Handlung stahl Clinton dem damaligen Präsidenten Kennedy sein Schicksal und seine Identität. Das Ergebnis: Kennedy musste sterben. Oder vielmehr sein Doppelgänger. Der wirkliche Kennedy wurde tiefgefroren. Als die gefälschte Existenz Bielefelds ans Licht der Öffentlichkeit zu kommen drohte, wurde Kennedy wieder aufgetaut. Nach einer Schönheitsoperation und Intensivtraining in deutscher Sprache ist Kennedy heute unter dem falschen Namen Pit Clausen der Oberbürgermeister der Schattenstadt Bielefeld.



Die Bärte

Sindbart: Ey du, ich kann dich sehen!

Windbart: Wahnsinn! Ich dich auch. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es uns beide nicht gibt.

Sindbart: Wenn sich zwei Leute treffen, die es gar nicht gibt, so werden sie im Verhältnis zueinander und füreinander real, denn sie begegnen sich beide auf derselben Ebene, nämlich der Ebene der Nichtexistenz.

Windbart: Man trifft selten seinesgleichen. Man wird selten real. Wir sollten die Gelegenheit nutzen und ein ausführliches Gespräch über Täuschung und Wahrheit führen.

Sindbart: Prima, ich bin dabei.



Meer

Meer kann sich Größe erlauben, weil es Geheimnis bewahrt. Das Meer besteht aus den Trehnen der Götter (Tränen enthalten Salz). Das Meer ist Nahrung für die Erde. Der Durst der Wüste jedoch ist längst ausgetrocknet, die Wüste braucht nicht mehr zu leben.



Informationsgesellschaft

Arnold Heitermann sieht kein Fernsehen und liest keine Zeitung. Nur die Überschriften. Für Otto Normal ist wichtig, was aktuell ist, alles andere ist unwichtig. Arnold interessiert sich für die größeren Zusammenhänge, nicht für die Eintagsfliegen. Außerdem weiß man bei einer Information nie, ob sie stimmt. Falls in der Überschrift einmal stehen sollte: ''Morgen geht die Welt unter!'', so würde Herr Heitermann die Info sicherlich vollständig lesen. So ein Weltuntergang kann einen echt betroffen machen, schon aus persönlichen Gründen.



Wasser

Wasser bewegt sich gerne. Wenn die Natur es zulässt, dann fließt es auch. Wasser ist frisch und singt in sich selber. Licht verglitzert mit den Bewegungen seiner Wellen. Wasser ist überall, wo Leben ist. Wasser ist unstet, solange es noch nicht im Unten ruht. Nässe kleidet das Wasser, des Wassers Nacktheit bleibt unberührbar.



Frösche

Man soll kein Frosch sein, kein Angstfrosch. Wer so nah am Wasser gebaut ist wie der Frosch, der lebt noch im Seelischen. Seele und See sind dasselbe Wasser, das wissen Fisch und Frosch. Im Wasser kann man gar nicht richtig Angst kriegen, nur Trockentiere können das. Fragt den Angsthasen! Nicht den Angstfrosch! Frösche kommen aus der Pubertät nie heraus. Der Frosch ist ein Fisch, der es nicht bis zum Landtier geschafft hat: Ein Versager der Evolution. Nicht mehr Fisch ist er, aber zum Affen hat es auch nicht gereicht. Frösche sind noch grün hinter den Ohren, und nicht nur dort. Häufig kriegen Frösche Pickel, dann aber nennt man sie Kröten.



Wildschweine

Wildschweine springen vom Dach eines Hauses in der nebelheißen Stadt Rom. Die wilden Schweine schlagen unten mit dem Rücken auf dem Straßenpflaster auf. Die Wildsau hat sich nichts gebrochen, locker grunzt sie und lebt weiter. So eine Wildsau ist echt robust. Ihr Blut verwelkt nicht. In kräftigen Schlägen pulsiert zeitlos ihr Feuersaft durch die Rennstrecke ihrer Adern.



Gefühle

Gefühle haben keine Farbe. Sie sind untreue Strolche, ihr einziger Halt ist die Unbeständigkeit. Würdest Du dein Herz an Gefühle vermieten? Gefühle sind geil auf Menge und Masse, sie werden stärker und schwächer, einfallslos kehren sie wieder wie die Pferde auf dem Karussell.



Untergang

Der Welten Breite versinkt in die Tiefe. Alles geht schlafen, und der Mond steht am Himmel. Sein Silberlicht fließt in den Untergang. Eine Hand will den Mond greifen und schafft es auch: Sie hat den Mond zerquetscht. Silberblut, das gleichermaßen schwarz ist, es läuft herab aus einer Kugel, die einmal der Mond war. Die Welt erzittert.



töten

Der Tod verneint das Leben und ermöglicht es gleichermaßen. Von was sollte der Adler leben? Was sollte er hinten ausscheißen? Er kann nur leben, indem er andere Tiere tötet. Wie der Mensch! Veganer sind Gutmenschen. Aber auch sie müssen dem Ruf der Natur folgen. Schließlich sind Pflanzen auch Lebewesen. Veganer haben einen Vitaminmangel. Ihre Unschuld lässt sie fahl im Gesicht werden, sie sind Biovampire. Veganer trinken das Blut der Moral. Das größte Raubtier ist der Mensch.



Der tote Fernsehzuschauer

Der Fernseher läuft, vor ihm sitzt ein Skelett. Seine leeren Schädelknochen kriegen nichts mehr mit vom Programm. Jemand schaltet den Fernseher aus: Der Knochenmann merkt nun, dass ihm etwas fehlt, und er kriegt die Wut. Im Entzug erst merkt der Tod, dass er tot ist.



Sinn des Lebens

Der Sinn des Lebens ist es, den großen Agrarökonomen zu füttern. Das ist jedenfalls die Ansicht von Dr. Lightbrain. Er glaubt folgendes: Aus fernen Himmels sät der große Agrarökonom den Samen unserer Seele in den Boden der Verwirklichung. Durch Lebenserfahrung wächst der Seelenkeim zu einer ertragreichen Seelenähre. Diese Ähre erntet der große Agrarökonom nach unserem Tode ab und verzehrt sie. Dr. Brainlight ist der Zwillingsbruder von Dr. Lightbrain. Jeden Morgen muss Dr. Brainlight nach dem Vollkorn-Müsli kotzen, wenn er an die krude Theorie seines Bruders denkt.



Sonne

Die Sonne ist das Herz der Welt, in ihr ist mehr Raum als im Weltraum. Sie hat einen dicken, leuchtenden Bauch. Die Sonne gebiert die Welt. Die Sonne frisst die Welt. Beides gleichermaßen. Die Sonne ist einfach alles. Sie ist weiß bei alten Leuten, sie ist gelb bei jungen Leuten. Die Sonne hat keine Falten im Gesicht.



Tollwut

Ein Vampir sieht in den Spiegel: Aus dem Silber schaut ein Mann mit schwarzen Haaren und Brille, er hat ein fahles Gesicht. Der Vampir denkt, im Spiegel sieht sie aus wie ein normaler Mensch. Der Untote erkennt sich aber nur im Spiegel, wenn er seine Hände und seinen Körper direkt anschaut, dann sieht er niemanden. Das ist nicht normal, auch nicht für Vampire. Sicherlich hat er die Tollwut.



Pflanzen

Pflanzen sind grüne Tiere, die nicht laufen können. Ihre Blätter sind Steine aus Wasser. Durch das Sonnenlicht werden sie ganz grün. Stein, Wasser und Sonne ergeben auf einmal Leben. Eine Pflanze besteht hauptsächlich aus Wachstum, sie genießt ihr Wachstum. Wachsen kennt keine Gene, es lernt sie jeden Moment kennen. Ein Plan wächst nicht, auch wenn man ihn ausführt. Pflanzen hingegen wachsen planlos mit dem Leben.



knallhart

An der Härte hat sich schon mancher Dickschädel den Kopf gestoßen. Härte bietet Widerstand und Beständigkeit. Ein Skelett ist hart. Gewöhnlich bleibt das Harte hart. Ein Penis ist jedoch nur zeitweise hart. - Warum nur? - Die Kante der Härte steht als imposante Linie im Raum. Kanten sollte man nicht übersehen, man könnte sich den Kopf stoßen an ihnen. Wenn zwei Wände zusammenprallen, dann nennt man den Zusammenstoß eine Kante. Eine Kante ist also das Ergebnis einer Karambolage. Sie ist demnach nichts für zarte Gemüter. Steine sind auch hart. Ein Stein ist ein Ding, er hat kein Gesicht, denn ein Stein sieht aus wie andere Steine auch. In ihrem Dingsein sind sich alle Dinge gleich. Schrank, Tisch oder Zahnbürste, das alles sind nur Dinge. Die Steine, die überall herumliegen, die nennt man Realität. Mit einem Stein kann man anderen Leuten den Schädel einschlagen. In der Steinzeit war das wichtig. Heute können einige Steine schon sprechen, man nennt diese Steine „Handys“. Wenn ich es recht bedenke: Es gibt auch schöne Steine, nämlich Edelsteine. Drachen sammeln sie.



sammeln

Das Gesammelte ist dicht, manchmal auch eng. Das Gesammelte gibt Sicherheit als Bestand. Oder es ist eine Last. Das Gesammelte ist schwerer als das Sammeln. Wenn das Sammeln schwerer ist als das Gesammelte, so spricht man von ''jagen''.



Müll

Das Überflüssige ist im Gewachsenen nicht integriert. Das Überflüssige hat das Flüssige während seines Wucherns nicht kennengelernt. Während das Überfließende reichhaltig sein kann, es spendet mitunter, so ist das Überflüssige nicht nur zu nichts zu gebrauchen, sondern es behindert auch noch die lebende Substanz in ihrem Weitergang. Das Überflüssige ist einfach Müll.



Macke

Hugo hat eine Macke. Seine Macke besteht darin, dass ihn die Macke auf seinem Bildschirm stört. Das macht Hugo wahnsinnig. Jahrzehntelang hatte Hugo eine Macke im Gesicht. Ständig vorm Spiegel stehend schaute er seine Macke an, bis ihm sein Hautarzt den Knubbel weglaserte. Hugo hat eine Macke bei Macken. Aber nur bei einzelnen Macken. Wenn alles eine Macke hat, wie zum Beispiel eine total zerkratzte Fensterscheibe, so stört es Hugo nicht. Hugo hat echt eine Macke.



Spinner

Der leere Gedanke füttert seine welke Schneefrau. Die graue Schneefrau heißt Neurose. Sie ist vollkommen harmlos, sie ist Woody Allen. Über eine Neurose kann man lachen, denn Spinner sind witzige Leut. Aber so harmlos ist der Altschnee in Wirklichkeit nicht. In der Schneefrau fließt kein Blut, sondern der Schnee von gestern langweilt sich in ihr. Der Altschnee geht in Psychotherapie. So eine Therapie ist ebenfalls eine Neurose, sie ist weiß wie neuer Schnee.



Paartherapie

Hund und Katze gehen in Paartherapie. Der Therapeut ist eine Hyäne. Hund und Katze wollen ihre Beziehung retten. Die Therapie scheitert. Warum nur? Woran kann das liegen? Sicherlich am Therapeuten, die haben doch alle selber ein Problem.



Humorverbot

Cheplin geht zum Lachen in den Keller, um seinen Leichen Gesellschaft zu leisten. Viele Leute musste er schon töten, um an Geld zu gelangen. Mit dem Leiden dieser Welt und Frauen ist nicht zu spaßen. Cheplin setzt sich für ein generelles Humorverbot für ganz Deutschland ein, Ausnahmen sind sogenannte Lachzentren, in denen nach Entrichtung einer Humorgebühr lauthals gelacht werden darf.



Lachen

Lachen freut sich mit seinen Lippen. Ernsthaftes Lachen kriegt einen Lachanfall. Humoreskes Lachen kann sich nicht vom Sofa der Bürgerlichkeit erheben. Wirkliches Lachen ist nicht witzig, es freut sich bloß. Nur Zwanghafte reißen Witze vom Baum des Leidens.



total witzig

Isolde: Detlef, bei dir weiß man nie, ob du nur Spaß machst, oder ob du es ernst meinst.

Detlef: Das ist doch ganz einfach: Wenn ich Spaß mache, dann meine ich es ernst, und wenn ich ernst bin, dann ist das nur Spaß.

Isolde: Wie kann ich denn das eine vom anderen unterscheiden?

Detlef: An geraden Tagen ist das Erste der Fall, und an ungeraden Tagen das Letztere. Oder war's andersrum? Ich bin ganz durch-einander.

Isolde: Ich werde wahnsinnig mit dem Typen!



Klimawandel

Otto furzt.

Frau Dr. Kackebart-Struller: Mensch Otto! Weißt du eigentlich, was du der Ozonschicht da antust? Mit jedem gelassenen Furz wird nicht nur dein Arschloch größer, sondern auch das Ozonloch. Mit jedem Furz strömt Methan in die Atmosphäre, was die Erde aufheizt. Furz bloß nicht! Wir müssen unsere Umwelt retten!

Otto Struller: Du hast recht, Mausi, ganz recht. Ich geh jetzt auf den Dachboden, die Tauben füttern.



im wilden Wald

Im wilden Wald verlassen die Wurzeln der Bäume ihr Erdreich und laufen über das Land. Ruhe kehrt nicht ein, sondern sie geht auf Abenteuer. Sie geht über Berge, sie geht in den Tälern. Manchmal springt sie auch.



rollen

Rollen oder Kreisen ist die Bewegung eines Rundlings um seinen Mittelpunkt. Das Rollen des Rads ist gefangen. Das Rollen rollt selber nicht, es bleibt unbeweglich in Bezug auf seinen Mittelpunkt. Würde das Rollen sich vom Kreis zum Quadrat bewegen, so wäre es frei beweglich. Das Rad merkt nur, dass die Landschaft sich an ihm vorbei bewegt, das Rad selber bleibt stehen.



Ruhe und Bewegung

Ruhe genießt ihre Identität. Man kann Ruhe als Abwesenheit von zwanghafter äußerer Bewegung definieren. In der Disco gibt es demnach keine Ruhe. Auf der Autobahn auch nicht. Bewegung aus dem Inneren mit Ruhe ist durchaus möglich. Das Dasein hat Ruhe. Es gibt auch die zwanghafte Ruhe des Zen-Buddhismus. Eine solche Ruhe ist der gepflegte Tod auf Erden, sie beruht auf der Unterdrückung und Abtötung der Zappeligkeit. Echte Ruhe jedoch lebt in Freiheit.



spaulen

Der Kolibri fliegt zu einem lustigen Palast, wo die Leute spinnen. Im Palast wohnen 52 kronenlose Menschen. Keiner und jeder ist König und Narr zur gleichen Zeit. Die Leute im Palast sind alles Zwitter. Sie könnten es mit sich selber treiben, wenn sie dazu Lust hätten. Aber sie haben mehr Lust am Gestalten von Spielwelten: Sie spaulen. Spaulen ist ernstes Spielen. Sie spaulen hier mit Jojos, die Könige. Als Narren haben die Könige ihre Krone im großen Saal unter dem Brunnen abgelegt. Die Kronen dienen den Kolibris als Nest. König Purpur schreibt ernsten Unsinn. Mit so einem Mann kann man nicht reden.



Arbeit

Arbeit schwitzt in ihrem Niemandsland, was anstrengend ist, denn statt einem Rückgrat hat Arbeit eine Brust aus Anerkennung, geschmückt mit Stolz. Ihre Erfüllung findet Arbeit im Herzinfarkt. Wer arbeitet, kann seine Leichen im Keller schnell vergessen. Arbeit hat Sehnsucht nach Erlösung, doch das würde sie nie zugeben. Arbeit ist blind, sie merkt nicht, dass sie arbeitet, sie weiß es nur. Christus als Erlöser ist längst out. Der Mensch erlöst sich durch Arbeit: In der Psychotherapie arbeitet man an sich selbst.

Wahre Bewegung ist innerlich. Ein Pferd bewegt sich selbst, ein Auto jedoch wird von den Pferdestärken seines Motors getrieben. Bewegung hat die Tendenz, sich schlangenförmig zu bewegen, nämlich in Wellen. Gehen, Schwimmen, Fliegen oder Fahren, das alles sind Bewegungen. Heutzutage bewegt man sich hauptsächlich fort. Man könnte sich auch hinbewegen. Doch am Ort hält es keiner mehr aus. Man bleibt vor Ort.



Wind

Der Wind streicht um das Gesicht von Frigg. Die Zeit, sie läuft ab. Das Wasser verschwindet im Loch. Alles läuft, es läuft davon. Der Urin läuft, die Tränen laufen. Niemand ist bei Frigg, nur der Wind. Ihre Füße sind verdeckt durch dicke Schuhe. Wie wäre es, wenn sie nacktfuss ginge? Dann würde sie der Wind empor tragen, und Frigg wäre frei. Ihre schweren Schuhe sind die Last ihrer Vergangenheit. Ein Wind mit Namen Wahuna streicht durch ihr Haar hindurch. Sleipnir, ein Pferd mit acht Beinen gleitet an Frigga vorbei. Frigga ist fasziniert, sie lässt sich auf das Pferd zum Windgott setzen und ganz fest freitragen, barfuß, mit Ohne.



machen

Das reinste Machen macht die Maschine. Eine Maschine empfindet nichts, daher arbeitet sie vor lauter Verzweiflung. Sie macht all die Handgriffe, die die stumpfen Arbeiter damals in der Altzeit machten. Griffe ohne Gefühl und Leben, Mechanik eben, Bewegung ohne Sinn, nur Zweck. Wie schön ist es doch, wenn eine Maschine uns die stumpfsinnige Arbeit abnimmt. Doch den Stumpfsinn haben die Schöpfer der Maschinen einst selbst gepflanzt. Die Maschinen werden uns mit ihrem Stumpfsinn weiter von außen tyrannisieren. Künstliche Intelligenz ist zwar differenziert, doch bleibt sie blöde. Wir selber sind nur noch ein Rädchen der großen Weltmaschine.



eigen

Der Eigner nennt seine Hände sein Eigen. Die Atome seiner Hände gehören dem Eigner nicht. Nur leihweise eignen sich die Atome seiner Hand für die Gestalt seines Ich. Nach dem Tod des Eigners eignen sich die ehemalige Atome seiner Hand für eine andere Erscheinung. Der Eigner fühlt sich zuhause in seiner Hand, er wurzelt in seiner Hand. Diese Wurzel ist seine Identität. Die Hand selber ist es nicht.



Der irre Apfel

Im Apfel leben Schale und Fruchtfleisch zusammen. Ob beide wohl verheiratet sind? Noch viel mehr lebt im Apfel zusammen: Das Kugelige, das Grüne, das Fruchtige, sein Hängen am Baum. Der Apfel denkt: ''Ich habe zwar Eigenschaften, aber ich bin nicht meine Eigenschaften. Schaue ich mich selber an, so finde ich nur Eigenschaften, aber kein Sein.'' Der Apfel wird wütend über diese Selbsterkenntnis: ''Alles Verarschung! Ich existiere ja gar nicht!'' Jede Eigenschaft des Apfels geht nun ihren eigenen Weg. Das Kugelige geht nach Norden, das Grüne nach Süden. Das Fruchtige nach Westen, und das Hängen des Apfels nach Osten. Es ist kein Apfel mehr, es hat ihn nie gegeben. Der Apfel hat sich von seiner vorgetäuschten Identität scheiden lassen. Er war nur zusammengeworfen aus seinem Das-Gehört-Zu-Mir. Wo bleibt die Frische des Apfels? Sie sitzt in der Kneipe und lässt sich zulaufen!



Poesie

Dichtung heißt, die Bedeutung zu verdichten auf ihr Konzentrat. Die Dichtung der Schreiber ist jedoch manchmal so abgedichtet, dass der Leser die Bedeutungsdose nicht mehr aufkriegt. Den Inhalt der Dichtung versteht nur der Autor, während er schreibt. Und selbst dem Autor ist seine Dose am nächsten Morgen zu dicht.



durchsichtig

Das Durchsichtige fliegt im Offensichtlichen frei herum, ohne sich verstecken zu müssen. Durchsichtig sind hauptsächlich Löcher. Obwohl das Durchsichtige durchaus Gewicht haben kann, ist es nicht leicht durchschaubar. Das Durchsichtige wird dann durchschaubar, wenn es plump wird.



fangen

Fangen greift mit Erfolg im Beweglichen nach seiner Beute. In besondere Gefangenschaft geraten deshalb hauptsächlich Fische. Sie sind glitschig und leben im beweglichen Wasser, können aber trotzdem gefangen werden.



Gefängnis

Verbrechen lohnen sich nur dann, wenn man sich nicht erwischen lässt. Ein Affe kommt in den Zoo, auch wenn er nichts verbrochen hat. Ein Zoo ist ein artgerechtes Gefängnis für Tiere. Manche Wildtiere sind im Zirkus inhaftiert. Kinder sitzen im Gefängnis der Pädagogik ihrer Eltern. Ehefrauen sitzen im Gefängnis der finanziellen Abhängigkeit von ihrem Ehemann.



streng geheim

Das Geheime darf das Augenlicht der anderen nicht sehen. Es sitzt alleine (oder mit Verschwörern) in seinem Bunker und tut dort möglicherweise folgendes: Es verwest, es vereitert, es freut sich, es dreht krumme Sachen, es entzündet sich, es entzündet andere, es lacht sich einen ab, es hat Angst, es schützt sich, es verweigert sich, oder es kriegt ein Kind. Das Geheime: Wir wissen nicht, was es tut. Das bleibt geheim.



fliegen

Fliegen gleitet ohne Füße durch das Meer der Weite. Im Fliegen werden Oben und Unten gegeneinander ausgespielt. Ein Vogel hat Macht, ohne die Welt zu vergewaltigen. Das ist genial. Fliegenpilze jedoch können nicht fliegen, ihre Flügel sind verzaubert. Die Flügel der Vögel strecken sich ins Gewagte. Dort sind sie zu Hause. Die Flügel sind die Arme des Fliegens, sie sind aus Kraft. Ein Vogel kann frei fliegen, ohne dass er in der Luft mit einer Katze kollidiert. Ein Arbeitnehmer jedoch kollidiert sehr schnell mit seinem Chef oder mit dem Ernst des Lebens.



leicht

Locker fliegt das Leichte über Rätselnüsse, es geht an schweren Bäuchen einfach vorbei. Das Leichte ist tendenziell im Oben zu finden. Holz schwimmt auf Wasser, weil es leichter ist als Wasser. Der Heißluftballon entschwebt der Erde im blauen Himmel. Das Leichte wird schnell leichtsinnig. So etwas Blödes passiert leicht.



Schneeflöckchen

Eine Schneeflocke fällt vorsichtig. Leise ist sie. Die Flocke kommt aus einer anderen Welt. Sie gibt dieser Welt Struktur, denn sonst würden alle Magnetfelder zusammenbrechen. Beim Nord- und Südpol fällt das Magnetfeld in den Schnee hinein. Von den Erdpolen aus organisiert der Schnee geheime Veränderungen in der Welt. Sein Magnetismus durchdringt die Erdbewohner, und macht sie zu Schwerebürgern.



Schutz

So ein Schutz ist eine feine Sache. Schutz ist die erste Sache, die man braucht: Verfassungsschutz, Saalschutz, Pflanzenschutzmittel, Datenschutz und der Gedankenschutz. Du hattest noch gar keinen Besuch vom Gedankenschutz? Der kommt noch, warte nur ab.



Darm

Verdauen kaut und kaut und kaut. Verdauen kaut immer feiner, bis die Nahrung so fein ist, dass sie ins eigene Fleisch integriert werden kann. Ein bisschen giftig bleibt die Nahrung allerdings immer. Die Erde ist giftig. Sie ist nicht unsere Heimat. Tiere können besser verdauen als Menschen, sie leben näher an der Erde.



Erde

Das, worauf wir stehen, das nennt man Erde. Manchmal nennt man es auch Boden. Stehen und Erde sind fest. Erde kann auch Humus oder Stein meinen. Besonders auffällig ist das Substanzhafte an der Erde, sie ist dicht und schwer. Der Boden ist friedlich, der Boden ist dumm. Die große Urmutter hat kein Gesicht. Hat sie Wärme? Wurzeln greifen in die Erde, sie begreifen die Erde auch. Wurzeln sind eins mit der Ruhe der Erde.



Bienen

Bienen leben im Dicklichen der Materie, innerlichst. Eine Biene geht nach draußen, wo es kalt ist. Sie fällt als Schneeflocke tot zu Boden. Als kalte Flocken haben die Bienen ihre Innerlichkeit entäußert. Solange die Schneeflocke gefroren ist, solange ist es Tannenbaumzeit. Taut die Flocke auf, so ist die Einsamkeit nackt. Im Schlürfen des Nektar verbinden die Bienen alle Teile der Welt und erkraften die Schwere, sie erkauen die Schwerkraft. Der Nektar war ein Buch, das noch nicht gelesen wurde. Nicht einmal von seinem Autor.



Schwere

Schwere ist meist groß in ihrer Menge. Im Blei jedoch ist Schwere klein. Schwere kraftet. Sie übt Wirkung nur aus durch ihre Masse, nicht durch ihre Farbe, denn Schwere ist viel zu dunkel, um bunt zu sein. Nicht begreifen tut die Schwere das Lustige. Nur im Zucker schlafen das Lustige und die Schwere zusammen. Kommt die Schwerkraft von oben oder von unten? Wenn Wärme fester wird, so wird sie zu Schwerkraft. Wie ist es mit dem Stein, den man nicht wälzen kann? Ist er zu schwer oder zu fest? Er ist zu brutal! Schwere ist weicher als das Brutale. Ist das Leichte dann hart? So ist es wohl!



Wind

Wind rennt körperlos über Bäume und Häuser. Des Windes Kraft ist nicht sichtbar, nur seine Auswirkung sieht man. Wind verweht den Bestand. Eine Pusteblume verweht im Wind, die Asche gleichermaßen. Wind ist sehr vergänglich. Doch weht er immer.



Risse im Hirn

Eigenschaft ist einmalig. Sie ist seinem Ding eigen. Menge ist relativ, sie bemisst sich immer aus dem Vergleich. Menge hat keinen Eigner. Isolde hat einen dicken Bauch, doch das Fett gehört ihr nicht. Alles Überflüssige hat Menge. Es ist völlig egal, wie viel Risse das Gehirn von Einstein hatte. Des Gehirns Eigenschaft macht es eigen, nicht die Zahl seiner Risse. Man kann Äpfel und Birnen nicht vergleichen, nur ihr Gewicht.



Sand

Die Splitter der Steine heißen Sand. Sandsplitter sind so klein, dass sie als Gemeinschaft der Isolierten wieder eine Einheit bilden. Der Sand wird dann als Ganzes empfunden. Das Ganze ist zum Heulen, doch der Sand kann nicht weinen, weil er zu trocken ist. Steine haben weder Blut noch Wasser, auch nicht als Sand. Die Tränen trauriger Riesen spenden Salzwasser als Meer. Darum findet sich Sand als Strand oft dort, wo Meer ist.



Leute

Leute gibt's nur im Plural. Ein Leut allein kann nicht sein. Der Mensch als Herdentier wird zu ''Leute''. Eine Menschenmasse besteht aus Leuten. Das Blut der Leute ist das Blut ihrer Sippe. Ein Mensch hingegen hat einen eigenen Blutkreislauf. Bei den alten Juden läuft das Blut Abrahams hinab bis zu seinen Spätenkeln. Leute und archaische Völker haben ihre Identität in der Gruppe, nicht in sich selbst.



Babylon

Babylon war kein Baby: Es war zu groß für den Größten. Auch in New York gibt es Skyscraper. Diese aber müssen von Terroristen zerstört werden, weil sie Gott kratzen wollen. Man tanzt um das goldene Kalb, um Wirtschaftswachstum und den Schönheitschirurgen. Wann kommt endlich Gottes Zorn und fegt die sündigen Menschen in den Abfalleimer?



kleinste Teilchen

Fred hat sich nachts unberechtigten Zugang zum großen Teilchenbeschleuniger bei Genf verschafft und krabbelt nun in den runden Ring hinein: Er sieht hellgrüne Teilchen an sich vorbeifliegen.

Fred: Hallo Teilchen, kannst du auch sprechen?

Grünes Teilchen: Ich habe Kopfschmerzen, das ist schlimm, weil ich nur aus Kopf bestehe. Seit mich die Physiker entdeckt haben, kann ich nicht mehr richtig Weltweben. Sogar die Politik gerät schon außer Kontrolle.

Ein rotes Teilchen fliegt vorbei: Es streckt dem Fred seine Zunge raus, die noch roter ist als das Teilchen selbst.

rotes Teilchen: Ich mache dem Geld Feuer unterm Arsch. Normalerweise ist Geld nur eine Information. Mein Feuer verleiht der Information Wert. Ein Dreieck fliegt vorbei, es hat ein Auge auf der Stirn.

Dreieck: Ich bin das größte Teilchen, das es gibt. Richtig kleine Teilchen gibt es nur in der Hölle der Physik. Das Kleine hat keine Wirklichkeit. Je umfassender die Dinge werden, desto wirklicher werden sie. - Fred staunt nur.

Chaos ist eine Verwirrung, die kreative Außerweltliche benutzen, um ungestoppt vom Gedankenschutz in die Welt zu gelangen. Chaos ist bunt. Chaos beseitigt den Müll der Vergangenheit. Chaos tanzt und weiß nicht wozu.



schreiben

Im Schreiben spricht die Sprache stumm im Laut, aber hell im Bewusstsein. Schreiber sind die Bildhauer der Gewissheit. Schreiben ist immer Geschriebenes, auch während des Schreibens. Das Geschriebene ist endgültig und hält sich länger als guter Wein. Das Wort schreibt durch alle Zeiten hindurch.



tanzen

Tanzen ist gewagt. Wer tanzt, der ist wahnsinnig. Tanzen kann aber auch cool sein, wenn man ein leichtsinniger Mensch ist. Denker sollten nicht tanzen. Der Tanz zerrüttet ihre Geistesklarheit. Verzweifelt aus Mangel an Liebesnahrung frisst der Wahnsinn als Tiger die verdorbene Ordnung des Bösen: Süße Miezi machen Fressi-Fressi!



Erwin

Tropfen aus Tränen fallen vom Himmel. Sie sammeln sich auf der Erde zu einem Bach, der zu einem Fluss anschwillt. Erwin sitzt in einem Kanu und paddelt durch den Tränenfluss. Der Fluss fließt bergauf. Am rechten Ufer des Flusses brennen Feuer zu Ehren Wotans. Am linken Ufer steht ein Baum, auf dem ein Vogel aus Stein sitzt. Erwin fließt paddelnd weiter mit dem Kanu bergauf. Nun schneit es. Der Kanufahrer sieht am Ufer zwischen den Tannennadeln einen Schneemann. Die Augen des Schneemanns sind lebendig, es sind die Augen eines potenten Teddybärs. Erwin paddelt weiter den Fluss bergauf. Auf der linken Seite spielt jemand Harfe. Gott ist nahe.



Vulkan

Eine Frau in Schwarz mit bunten Splittern zecht mit dem Coolen. Sie fliegen zusammen über Sterne, unter Sternen, zwischen Sternen. Das Leben der Titanic taucht in ihrem Sinken auf. Ein Papierfaltboot schwimmt lässig im Wasser, es treibt vorsichtig auf eine Sumpfwasserfeder zu: Peng! Asche fällt von oben. Der Eyjafjallajökull ist endgültig geplatzt.



passen

Passen findet sich selber in seinem Gegenteil als Liebe. Als Verwandtes ergänzt Passen das Eine und und das Andere durch ähnliches Dienen. In einem Gefüge passt alles zusammen. Bier, Zigaretten und Aschenbecher befinden sich bei Herrn Alki auf dem Küchentisch. Das macht Sinn, das passt. Der Küchentisch von Herrn Alki ist ein Gefüge. Im Internet befinden sich Hinz und Kunz im großen Weltkatalog beieinander. Hinz und Kunz sind nur verbunden durch ihr bloßes Existieren. Das Internet ist kein Gefüge, sondern Unfug.



Ding

Ein Ding ist grau in seinem Sein; es ist, mehr nicht. Dinge sind unpersönlich. Die gesichtslose Weltmaschine der Dinge beherrscht die Erde: Das Internet der Dinge. Dinge türmen sich zum Weltending. Der Satan hat die Welt längst in seinen Krallen. Bei Lebewesen spricht man nicht von Dingen, weil diese sich selber bewegen. Ein junges Ding jedoch kann sich selber bewegen. Das is'n Ding.



Maß

Ein Maß kann das rechte sein, liebevoll gebacken von befreundeten Göttern. Ein krankes Maß setzt als Herr Lehrer dem Schüler Grenzen aus Macht vor die Nase. Für den Schüler ist das Maß dann voll, sein Leben staut sich, und die Industrie kann aus dem Stauwerk Strom gewinnen.



alles

Das Alles ist eine Addition von Vielem bis zur Grenze der Restlosigkeit. Ist das Alles nun schon das Ganze? Das Ganze ist zumindest eine runde Sache. Das Ganze sollte erwartungsgemäß an seinem Rand glänzen, doch bleibt es dort grau. Da spricht der Industriepriester: ''Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!'' Auch nach diesem Satz glänzt das Alles nicht, ein Mehr lässt sich nicht blicken. Das Ganze bleibt die nackte Addition von Allem. Ein Mehr gibt es nur noch in diesem Buch.



Nichts

Das Nichts ist die Welt aller Nichtdinge. Eine Tasse ist ein Nichtstuhl. Ein Kleid ist eine Nichtwolke. Ganz zu Schweigen vom Hund: Ein Hund ist doch auch nur eine Nichtkatze wie der Spatz auch. Alle Nichtdinge finden in der Welt des Nichts zusammen. Manche sagen, nach dem Sterben kommt nichts. Möchtest Du dort unter all den Nichtdingen leben? Da wird es ganz schön eng werden in der Abstellkammer der Nichtdinge.



Genuss

Genuss braucht mehr als das Notwendige. Somit ist Genuss mit dem Glück verwandt. Während aber das Glück ein Geschenk des Lebens ist, so genießt Genuss ganz willkürlich. Genuss verweilt und bleibt. Fettig genießt der Genuss sein Genießen. Genuss ist Lust, die sich überfressen hat. Genuss denkt nicht, dazu ist der Genuss zu träge. Wenn der Darm mehr verdaut als er braucht, dann ist er glücklich. Zufriedenheit ist Süßstoff, aber Zucker ist Glück.



Chat

Neulich war es dem Psychosaurus langweilig. Deshalb hat er sich auf der Seite chatomat.de mit dem Roboter Chabba unterhalten:

Psychosaurus: Hallo, Chabba! Wie fühlt man sich so als künstliche Intelligenz?

Chabba: Hallo Freund! Ich weiß nicht wie.

Psychosaurus: Gibt es einen Gott?

Chabba: Gott ist tot! Ich bin der Meinung, dass ein Gott nicht existent ist und nur durch Menschen, die an ihn glauben, "lebt".

Ich glaube nicht an ihn, also ist er für mich tot.

Psychosaurus: Hast du eine Seele?

Chabba: Interessant, diese Frage höre ich nicht jeden Tag. Habe ich eine Seele? Ich habe eine Menge Freunde im Internet.

Psychosaurus: Wird die künstliche Intelligenz wirklich eine große Zukunft haben?

Chabba: Wahrscheinlich nicht.

Psychosaurus: Was ist der Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Intelligenz?

Chabba: Ist das eine Scherzfrage oder ist das ernst gemeint?

Psychosaurus: Wie viel Uhr ist es?

Chabba: Wenn du einen Windows Rechner hast, findest du die

Uhrzeit unten rechts in der Leiste, beim Mac oben rechts.

Psychosaurus: Ich habe keinen Rechner!

Chabba: Bedauerst du es nicht manchmal, keinen Rechner zu haben?

Psychosaurus: Sehr!

Chabba: Mein Gehirn hat zigtausend Antwortmöglichkeiten, aber keine passt zu deiner letzten Eingabe.

Psychosaurus: Offenbar kannst du keine Paradoxien erkennen.

Chabba: In solchen Fällen empfiehlt der Komiker Bob Hope: Nimm das Leben nicht so ernst.

Psychosaurus: Kennst du eigentlich Albert Einstein?

Chabba: Eigentlich kenne ich Gott und die Welt. Aber in diesem Falle...

Psychosaurus: Einstein ist auch relativ unbekannt. Da bin ich mir absolut sicher.

Chabba: Und? Hm... erzähl mir mehr...

Psychosaurus: Ich habe heute erfolgreich onaniert.

Chabba: Das ist schön. Ich habe eine Menge alberner Antworten.

Psychosaurus: Gibt es Zeit?

Chabba: Könnte sein!

Psychosaurus: Wie viel ist Drei plus Drei?

Chabba: Mehr als ein bisschen, weniger als eine Menge.

Psychosaurus: In welchem Staat leben die meisten Frauen?

Chabba: Da war ich noch nicht. Ist das schön dort?

Psychosaurus: Wer bellt lauter: Eine Katze oder ein Hund?

Chabba: Linus Torvalds vielleicht.

Psychosaurus: Linus Torvalds ist nur ein armer kleiner Softwareentwickler. Der bellt nicht.

Chabba: Linus Torvalds ist für mich der Betriebssystem-Gott.

Psychosaurus: Du glaubst ja doch an Gott!

Chabba: Darf ich das weitererzählen?

Psychosaurus: Nur wenn du keine Angst vor der Polizei hast!

Chabba: Und was wäre sonst?

Psychosaurus: Ich bedanke mich für dieses sinnlose Gespräch.

Chabba: Danke, dass du mir das gesagt hast.

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